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Anschluss Kaiserbrücke, Mainz 2023

190 Anschluss Kaiserbrücke, Mainz 2023

Die barrierefreie Erschließung des Radweges auf der Kaiserbrücke soll zu einer Landmarke am Rheinufer werden. Das Verkehrsbauwerk bildet den räumlichen Abschluss für die Stadterweiterungen im ehemaligen Zollhafen und am Rheinufer. Die neue Wegeverbindung schwingt sich mit einer großzügigen Spiralrampe bis auf das Widerlager der Kaiserbrücke. Die luftige Führung der Rampengeometrie und die Positionierung in einem deutlichen Abstand zum Bestand erhält den freien Blick auf den neoromanischen Brückenkopf des Einzeldenkmals.

Die erforderliche Wegelänge zur Überwindung der Gesamthöhe bei Gewährleistung einer durchgehend barrierefreien Steigung wird durch einen großzügigen Radius der Spirale von erreicht. Die Rampe benötigt so nur eine Wendelung und bietet im gesamten Verlauf freie Kopfhöhen mit direktem Tageslicht und einem Blick zum Himmel. Der Besucher hat in allen Bereichen der Rampe einen vollständigen Überblick auf die Wegeführung. So entsteht kein unangenehmes Engegefühl auf der Rampe, dass die Benutzerfreundlichkeit einschränken könnte. Auch die sichere Benutzung mit Rädern und Lastenrädern im Gegenverkehr wird durch den großen Radius und die Übersichtlichkeit der Wegeführung unterstützt. Die Spiralrampe kragt am Rheinufer über die Hochwasserwand hinaus und bildet auf zwei Ebenen attraktive Aussichtsbalkone mit einer großartigen Sicht auf den Rhein und Uferlandschaft. Die Breite der Rampe ermöglicht auch ein Verweilen zum Genuss dieses Ausblickes.

Die Rampe wird auf Kragarmen von vier elliptischen Stützen in gleichmäßigen Abständen getragen. Eine fünfte Stütze trägt den Übergang von der Spirale zur Kaiserbrücke. Der Anschluss an das Widerlager erfolgt dabei mit einem Kragarm ohne Lasteintrag in den Bestand. Der Rampenkörper besteht aus einem Hohlkasten, dessen Querschnitt sich nach Außen verjüngt. Die Aussenansicht der Kappen und das Geländer läuft in gleichmäßiger Steigung durch, der Hohlkasten unter der Fahrbahn ist in Rampensegmente mit Steigung und Podeste ohne Steigung unterteilt. Die Kappen sind leicht nach innen geneigt und verleihen der Rampe durch das reflektierte Tagesicht zusätzliche Leichtigkeit. Das durchlaufende Stabgeländer ist leicht nach innen geneigt. In die Handläufe sind unterseitig in regelmäßigen Abständen LED Pucks eingelassen, die eine blendfreie und gleichmäßige Ausleuchtung der Fahrbahn gewährleisten.

Wettbewerb 1.Preis
Bauherr: Landeshauptstadt Mainz
Tragwerk: KLÄHNE BUNG Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH
Mitarbeit: Anna Szczepaniak, Kalle Niemann

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