Industriemuseum, Chemnitz 1997
012 Industriemuseum, Chemnitz 1997
Städtebaulich bildet das Museumsgrundstück ein Tor zur Stadt. Der angehobene Baukörper nutzt die Situation an der Kappeler Drehe für ein weithin sichtbares Zeichen. Der bis an die Baulinie der Zwickauer Straße vorgezogene Riegel wird zum unverwechselbaren Merkmal für das Industriemuseum. Im Herzen des Areals befindet sich ein vielfältig nutzbarer Museumspark.
Bauten der Industrie sind durch den Pragmatismus des funktional nahe liegenden geprägt. Die Gebäude auf dem Museumsgrundstück wurden durch Umbauten, Anbauten und Abriss jeweils den Anforderungen der Nutzung angepasst. Die Grundstruktur der Gebäude blieb dabei so neutral wie möglich. Auf dieser Grundlage werden die Altbauten des Industriemuseums durch einfach strukturierte Neubauten ergänzt. Die Halle für das Depot und die Wechselausstellungen werden über eine verglaste Fuge mit dem Altbau verbunden. Der kompakte Baukörper für Verwaltung und Bibliothek füllt eine Bruchstelle der historischen Anlage. Der schwebende Glaskörper der Wechselausstellung thematisiert die veränderten Produktionsverhältnisse einer Industrie im digitalen Zeitalter.
Die Seitenwände der Wechselausstellung bestehen aus einer Zweischalenkonstruktion aus OKALUX transluzenter Dämmung und Elementen zur Aufnahme der wechselnden Werbung. Im Wesentlichen werden für die Errichtung der Halle Standartelemente aus dem Industriebau verwendet.
Die Aufständerung betont die städtebauliche Bedeutung und dient zur Identitätsstiftung für das Museum. Durch ihre Höhe sind Ausblicke auf die Umgebung möglich und die benachbarten Industriebauten werden zu Exponaten des Museums, wenn Nachts einzelne Hallen mit Diaprojektionen beleuchtet sind.
Wettbewerb: engere Wahl
Bauherr: Stadt Chemnitz