Moselblick, Trier 2017-2023
134 Moselblick, Trier 2017-2023
Verbunden mit dem Bau der B50 entsteht über dem Tal der Mosel bei Zeltingen-Rachtig der Hochmoselübergang. Diese Brücke wird künftig eines der größten Brückenbauwerke Deutschlands darstellen und verbindet die Eifel im Nordwesten über die Mosel mit dem Hunsrück im Südosten.
Um das besondere Brückenbauwerk und die landschaftlich beeindruckende Lage an der Mosel auch für Wanderer und andere Besucher erfahrbar zu machen entsteht eine Rastanlage. Über die weit in das Tal auskragende Stegkonstruktion wird der Blick auf das Bauwerk der Hochmoselbrücke, das Moseltal und die Weinberge am südöstlichen Rand der Eifelhänge inszeniert.
Die Aussichtsplattform hat eine Gesamtlänge von ca. 150m. und erhebt sich bis zu 7m über das Geländeniveau. An den Hauptaussichtspunkten wird der Steg aufgeweitet und in Form einer geschwungenen Sitzstufenanlage abgetreppt. Über einen rampenartigen Stegverlauf wird das obere Niveau mit dem unteren barrierefrei verbunden.
Die Konstruktion trägt über 10 Felder mit einer Stützweite von jeweils ca. 15 m. Der Steg bildet im Grundriss einen Winkel mit ungleichen Schenkeln. Die Konstruktion wird als Stahlbau ausgeführt. Die seitliche Absturzsicherung wird in Kombination mit einem mittig angeordneten Hohlkasten als fachwerkartiges Tragwerk ausgebildet. In den geraden Stegbereichen tragen beidseitig die Geländer als fachwerkartiges Stabwerk mit Obergurt und Untergurt. Hierbei bilden die Geländerpfosten die Vertikalstäbe. Netzartig angeordnete Streben werden entsprechend der Querkraftlinie eingefügt. Im Bereich der Aufweitung entfallen die Streben. Stattdessen wird unter den Sitzstufen ein Hohlkasten als Längsträger ausgebildet.
Der Belag besteht aus Gitterrosten und führt den im Wegesystem genutzten Belag über das Bauwerk weiter. Die Widerlager aus Stahlbeton sind geometrisch minimiert und treten nur wenig aus dem Gelände heraus. Die Stützen werden als geschweißte Querschnitte ausgebildet. In der Rundung des Stegs werden schräge Einzelstützen vorgesehen, die entsprechend der Seillinie horizontale Zugkräfte in den Längsträgern wecken. Diese Horizontalkräfte werden an den Widerlagern aufgenommen.
Wettbewerb 1.Preis, Planung 2017-2020, Realisierung 2022-23
Bauherr: Landesverband Mobilität Trier
Tragwerk: ifb frohloff staffa kühl ecker Beratende Ingenieure Partg mbB
Freiraum: KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung
Luftbild: Quellenangabe LBM Trier
Fotograf: Christo Libuda