Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz 2006
075 Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz 2006
Die Erweiterung des Schlossmuseums Linz orientiert sich in Kubatur und Außenabmessungen an dem 1800 durch einen Brand verlorenen Südflügel. Die Wiederherstellung des vollständigen Schlossvolumens gibt dem Gebäude seine herausragende Bedeutung als Stadtkrone zurück.
In seiner formalen Ausgestaltung ist die Erweiterung einer zurückhaltenden und präzisen Architektursprache verpflichtet. Die Ausstellungssäle werden entlang der Substruktionsmauer angeordnet. Die Raumkörper werden gegeneinander verschoben und bilden an den Außenseite Tagelichtinseln mit Panoramafenstern, die dem Besucher je nach Ausrichtung einen großartigen Ausblick auf Linz und Umland gewähren oder sich zum Schlosshof öffnen. Der Eingangsbereich öffnet sich über die gesamte Breite des Südflügels. Der zentrale Kassenraum mit dem OÖ-Relief wird über eine rückwärtige Lichtwand mit wechselndem Tageslicht erleuchtet. Der große Ausstellungsraum ist über die Haupttreppe direkt im Untergeschoss erschlossen, der Ausstellungsbereich Natur beginnt auf der Eingangsebene und wird durch 5 Säle im ersten Geschoss fortgeführt. Der Ausstellungsbereich Technik ist im 2. Obergeschoss direkt an das bestehende Schlossmuseum angebunden und stellt für den Besucher die inhaltliche Kontinuität sicher. Der Veranstaltungsbereich im 2. Obergeschoss erstreckt sich über die gesamte Gebäudetiefe und ermöglicht durch die beidseitige Panoramaverglasung Ausblicke in den Schlosshof und auf die Landschaft.
Die expressive Dachform entwickelt sich aus dem Bestand und schließt den Schlosstorso zur Stadt hin. Die versetzt gestapelten Ausstellungssäle prägen im Wechsel mit den Panoramafenstern die Fassade der Erweiterung des Linzer Schlosses. Höhe und Kubatur der Ergänzung orientiert sich am Bestand, der Baukörper setzt sich durch seine eigenständige Formensprache ab.
Wettbewerb
Bauherr: Landesregierung Oberösterreich
Tragwerk: ifb frohloff staffa kühl ecker Beratende Ingenieure PartG mbB
Haustechnik: Ingenieurbüro Wichmann GmbH
Mitarbeit: Stefan M. Motz, Markus Heilmann