Durch die gesamtheitliche Betrachtung der Bereiche ZOB, Bahnhof, Gleisunterquerung und Saaleüberquerung entsteht ein zentraler, leistungsfähiger Erschließungsbereich für Rudolstadt. Die Unterführung der Bahntrasse wird nach Norden durch eine großzügige Treppen- und Rampenanlage zur Stadt hin geöffnet. Rudolstadt bekommt hier für Reisende eine deutliche Adresse.

Die großzügige Öffnung der Bahnunterführung ermöglicht sowohl die direkte Erschließung der Gleise über die Unterführung als auch die Verbindung der Altstadt mit dem südlichen Ufer. Das mittig angeordnete Tragwerk der Brücke schafft getrennte Fußgänger- und Radfahrertrassen. Die Wegeführung auf der Brücke inszeniert nach Norden hin den Blick auf die Heidecksburg.

Das Haupttragsystem besteht aus einem mittig angeordnetem schlanken Bogentragwerk in Stahl mit einer Stützweite von ca. 50 m. An den Bogen wird mit Hängern ein Hohlkasten als Versteifungsträger angehängt. Aus dem Hohlkasten kragen Querträger aus und tragen die Gehbahn, die mit Querträgern und Längssteifen eine orthotrope Platte bildet. Der Hohlkasten stabilisiert durch seine Torsionssteifigkeit die Gehbahn gegen seitlich ungleiche Lastanordnung. Es entsteht durch die geringe Gesamtbauhöhe ein unaufdringliches Bogentragwerk. Der Hohlkasten nimmt die Lasten aus den Längsrippen und Querträgern auf und leitet sie durch die Hänger in den Bogen ein. Der Bogen steht unter Druckkräften und wird daher von den eingespannten Hängern gegen Knicken gehalten.

Wettbewerb
Bauherr: Stadt Rudolstadt
Tragwerk: ifb frohloff staffa kühl ecker Beratende Ingenieure PartG mbB
Freiraum: häfner jimenez betcke jarosch landschaftsarchitektur gmbh