Museumsdepots, Berlin 2007
080 Museumsdepots, Berlin 2007
Die Liegenschaft wird durch den Baukörper des Archivgebäudes der Staatsbibliothek Berlin und von waldartigem Baumbestand geprägt. Das große, sehr kompakt angelegte Volumen des Archivgebäudes bildet den Maßstab für die zu ergänzenden Depotgebäude. Das Bauvolumen wird auf fünf Baukörper aufgeteilt. Diese werden so platziert, dass in der Mitte der gesamten Anlage eine großzügige Freifläche erhalten bleibt. Die Struktureinheiten werden als eigenständige Baukörper aufgefasst. Werkstätten, Funktionsräume und Büros werden direkt in die Depotvolumen integriert und geben dadurch räumliche Nähe zu den Lagerstätten und deren zugeordneten Funktionen. Die Erschließung des gesamten Geländes erfolgt über eine leistungsfähige Ringstraße. Diese kann bereits im ersten Bauabschnitt realisiert werden. Die einzelnen Bauphasen bilden eigenständige Gebäudekonstellationen.
Die Depotgebäude beherbergen große Raumvolumen, die in der Regel nicht zugänglich sind. Diese Funktion des Lagerns und Deponierens soll in der Architektur verdeutlicht werden. Die Gebäude werden als überdimensionale Regale aufgefasst, in denen man Gegenstände lagert. Die Struktur des hintereinander und übereinander Stapelns und des Ablegens soll über das Tragwerk bis in die Fassade ablesbar sein. Die Arbeitsräume und Funktionsbereiche treten wie geöffnete Schubladen aus dem geschlossenen Baukörper hervor, was die Bewegung der Vorgänge symbolisiert. Auf die gleiche Weise durchbrechen die Raumgruppen der Schau- und Studiendepots die Fassadengliederung und treten als gerahmte Volumen aus ihr hervor.
Das Tragwerk der Depotgebäude besteht aus einem Grundraster von 8 mal 16 Metern. Die Rippendecken werden auf Unterzügen platziert, in den Hohlräumen der Rippen wird die Haustechnik geführt. Alle Bauteile können als Stahlbetonfertigteile hergestellt werden. Die Oberfläche der geschlossenen Wandtafeln besteht aus Spritzbeton, der eine sehr raue Struktur erzeugt. Durch die unterschiedliche Ausbildung dieser Struktur entstehen abwechselnd helle und dunkle Elemente in der Fassade, die je nach Blickwinkel ein unterschiedliches Muster erzeugen. Durch die zurückgesetzten Fensterelemente und die durch Auskragung erzeugte Schattenbildung entsteht ein konstruktiver Sonnenschutz.
Wettbewerb
Bauherr: Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK)
Tragwerk: ifb frohloff staffa kühl ecker